1921 Abänderung der Uniformen

1922 Leo Lampart wird neuer Dirigent der Musikgesellschaft Wilderswil

22.01.1922 - Musikkommission wird nicht wiedergewählt
Hauptversammlung: Die Musikkommission wird nicht wieder gewählt, da sie, laut Versammlung, keinen Wert hat. Die betreffenden Aufgaben werden vom Vize-Direktor erledigt.

 

16.02.1922 - Eine Pauke sorgt für Aufruhr
In Anbetracht der schlechten Zeiten wird beschlossen, nicht ans Kantonale Musikfest in Biel zu gehen.
Der Musikgesellschaft Zweilütschinen wird eine Offerte für die alte Pauke unterbreitet. Sie sollte für Fr. 60.-- abgegeben werden. Die Pauke wird nach Gündlischwand gebracht, wo sie ausprobiert werden soll. Da einige Monate vergingen ohne Bericht von Gündlischwand, starteten die Wilderswiler folgenden Brief: "Da wir bis heute immer vergebens auf Ihre bestimmte Nachricht betr. Unserer Pauke gewartet  haben und dieselbe noch gegenwärtig in Ihrem Besitze ist, sehen wir uns veranlasst, nochmals mit Folgendem an Sie zu gelangen.
Letzte Tage mussten wir zu unserem Bedauern erfahren, dass ein Mitglied Ihrer Gesellschaft gesagt hat, Ihr wollet uns nur Fr. 30.-- dafür geben. Da wir aber annehmen, dass dieses nicht ein Beschluss Ihrer Gesellschaft ist, wollen wir
nochmals mit aller äusserster Offerte an Sie gelangen. Um Ihnen den Kauf dieses Schlagzeugs zu ermöglichen, offerieren wir Ihnen genannte Pauke mit den dazu gehörenden Cimbalen zu Fr. 50.-- . Falls Sie sich dazu nicht entschliessen können, würden wir uns veranlasst sehen, Sie darauf aufmerksam zu machen, sofort die Pauke zu retournieren, mit einer Vergütung fürzweimaligen Gebrauch, mit Fr. 20.--. Wir sehen Ihrer prompten Erledigung entgegen und zeichnen mit kollegialem Musikgruss."
 
15.06.1922 - Leo Lampart wird neuer Dirigent der Musikgesellschaft
Unser Direktor Halle dirigiert nun auch noch die Musik von Interlaken. Da dies nun bereits die dritte Gesellschaft ist, die er dirigiert, wird es für ihn doch etwas zu viel. Um unser Spiel nicht zu vernachlässigen, wandten wir uns an Leo Lampart. Dieser übernahm die Direktion unserer Gesellschaft und verlangt Fr. 8.- pro Probe.

23.09.1922
Sitzung im Sternen, Grund: schlechter Probenbesuch. Es wurde beschlossen, dass jedes Mitglied, das drei Mal unentschuldigt fehlt, aus dem Verein ausgeschlossen wird.

25.10.1922
Die Gesellschaft beschliesst, ein Schaf zu kaufen, da die Preise im Moment sehr niedrig sind, und dann "zu einem rechten Schaf-Frass" im Adler zusammen zu kommen.

1923 Eidgenössisches Musikfest in Zug

Eidgenössisches Musikfest in Zug

Anekdote zum Eidgenössischen Musikfest in Zug

Früh morgens um halb 6 Uhr hiess es antreten bei der Wirtschaft zum Sternen.
Unter Anstimmung eines flotten Marsches und mit flatternder Fahne setzte sich unser Musikkorps in Bewegung, zu Fuss Richtung Interlaken Ost Bahnhof.

Um 6.40 Uhr setzt sich unser Zug mit Volldampf in Bewegung, Richtung Brienz-Meiringen via Brünig - Luzern. Mit bestem Humor und guten Witzen geht die Fahrt von statten. Nach kurzer Fahrt um 12 ¼ Uhr langten wir vollzählig, 28 Mann stark, in der festlich geschmückten Stadt Zug an. 

Um 4 Uhr hiess es antreten zum Festzug. Trompeterleben ohne Ende.
Verein um Verein reihte sich an den Zug, ohne aufzuhören.

Unter abwechslungsreichem Spiel ging’s dem Festplatz zu, zur Aufführung der Chorstücke.

   

Montag, 30. Juli, schon früh morgens 5 ½ Uhr heisst es aus den zwar nicht gerade linden Federn. Punkt 7 ½  Uhr heisst es antreten bei der Burgbach-Turnhalle zum Vortrag unserer zwei Wettstücke. Rasch und schneidig entledigt sich unser Verein seiner Aufgabe.

Unser Direktor Lampart machte ein ziemlich zufriedenes Gesicht, was schon auf etwas schliessen liess.

Preisverteilung:
Als erste kam die Musikgesellschaft Brienz und dann im 8. Rang mit 78 Punkten erfolgte der Name der Musikgesellschaft Wilderswil.

Grossartig war der Empfang in unserem Dorf.

 

MGW 1923
MGW 1923

1924 Revision der Statuten und Gründung eines Dramatischen Theater-Vereins

1925 Besuch Oberländisches Musikfest in Thun / Demission des Präsidenten

1926 MGW zählt 20 Aktivmitglieder / Notenmappen werden angeschafft

1927 Die MGW ist auf Dirigentensuche

Januar 1927
Die Musikgesellschaft ist auf Dirigentensuche. Herr Lehrer Mäder leitet provisorisch die Proben.

26.4.1927
Herr Aegerter aus Steffisburg wird als Dirigent engagiert. Er zeigte sich leider nur an der ersten Probe. Anschliessend leitete Alfred Vögeli aus Interlaken.

1928 Marschmusikproben / Ausflug nach Sigriswil

1929 Reise nach Neuenburg mit 2 Autocars

Ziemlich pünktlich war die zirka 40-köpfige Reisegesellschaft besammelt und in der heitersten Stimmung wurden die zwei bereitstehenden Autocars bestiegen. Immer mehr entfernten wir uns unseren Bergen. Hie und da sausten wir neben dem Milchwagen eines Bauern vorbei oder kreuzten mit einem Auto, sonst waren die Strassen noch ziemlich leer.
In Biel angelangt, erwartete uns im Café du Marché ein tadelloses Morgenessen. Fort ging’s Richtung Neuenburg. Dem Neuenburgersee entlang Yverdon zu. Hier wurde uns ein flottes Mittagessen serviert.
   
Nach zirka zweistündigem Aufenthalt ging’s weiter Freiburg zu. Dann kehrten wir dem Welschland wieder den Rücken und näherten uns wieder dem Bernbiet.
In Schwarzenburg wurde nochmals Halt gemacht und die Schwarzburger Bevölkerung durch einige Märsche erfreut.
Dann ohne Aufenthalt bis Wilderswil, denn es fing schon an Nacht zu werden.

 

1930 Fähnrich Peter Balmer gibt sein Amt nach 20-jähriger Tätigkeit weiter

1931 Eidgenössisches Musikfest in Bern

MGW 1931
MGW 1931

Eidgenössisches Musikfest in Bern

 

Da der erste Auftritt erst um halb vier war, konnten sich die Musikanten frei dem Wettspiel widmen.

Der Sekretär schreibt dazu Folgendes:

"Bemerkenswert war, dass das über uns verhängte Alkohol- und Rauchverbot von jedem einzelnen  auch befolgt wurde. ... und mancher von uns benützte das ihm zugewiesene Nachtlager nur für ganz kurze Zeit. Ziemlich früh gab es in unseren Schlafzimmern Leben, denn: wir waren nicht gerade au Rosen gebettet! 

Die Musikgesellschaft Wilderswil schloss in der Klasse 4, Blechmusiken, mit 88 Punkten im 5. Rang ab. Der Fähnrich konnte unter grossem Applaus den 2. Eidgenössischen Lorbeerkranz in Empfang nehmen."      

 

Im gleichen Jahr wechselt die MGW ihr Vereinslokal

 

Da sich unsere Lokalwirtin, Frau Berger zum Sternen, seit langer Zeit gegenüber Aktivmitgliedern unanständig benommen hat, und trotz mehrmaligem Zureden über die Gesellschaft losgezogen ist, hat die Gesellschaft einstimmig beschlossen, das Vereinslokal vom Sternen in den Bären zu verlegen, wo auch am 17. Januar die Hauptversammlung stattfinden soll.

 

1935 Teilnahme Oberländisches Musikfest Thun / Wiedereintritt in den BOMV

Es geht drunter und drüber

12.01.1935 - Hauptversammlung
Es wird bekannt gegeben, dass die Einwohnergemeinde den jährlichen Beitrag von 300 auf  200 Franken senken musste, wegen der schlechten Zeit. Um 12 Uhr nachts wurde ein kleiner Imbiss genommen, um dann mit dem Traktandum 
"Verschiedenes" weiterzufahren.

05.05.1935 - Teilnahme am Oberländischen Musikfest Thun
Am 5.5.1935 wirkte die Musikgesellschaft wieder an einem Oberländischen Musikfest mit und zwar in Thun. Es brauchte allerdings mehrere Sitzungen und Schreiben beidseits um endlich zu einer Einigung zu kommen. 

14.06.1935 - Wiedereintritt ins BOMV.
 
09.10.1935 - Ausserordentliche Versammlung im Übungslokal
Direktor Brügger beklagt sich über den schlechten Probenbesuch. Er wisse nicht was für eine Gleichgültigkeit in die Mitglieder gefahren sei, und wenn das nicht anders werde, so wolle man lieber aufhören!
Ferner wurde für das Winterkonzert ein Saal gesucht: Ryser Jakob erklärt, dass man im Kreuz spielen könnte. Vögeli Robert u. Besire erklären, dass sie niemals im Kreuz erscheinen werden. Balmer Alfred, Tambour, stellt den Antrag für Heimatsaal, Ryser Jakob ist für das Schlosshotel gesinnt...

01.12.1935 - Konzert im Saale zur Heimat
Für die Tanzlustigen sorgte eine Kappelle für den nötigen Schwung und bald waren die Stunden dahin und der Zeitpunkt da, wo ein jeder mit seiner besseren Hälfte, sowie auch diejenigen, die eine provisorische hatten, in Deckung gehen mussten.    

 

1936 30 Jahre Musikgesellschaft Wilderswil / Oberändischer Musiktag Lauterbrunnen

18.01.1936 - Hauptversammlung
So langes Warten steigerte manchmal den Hunger ins Unerträgliche und Sekretär Balmer Alfred schrieb dazu:
"Zirka um 12 Uhr (abends) wurde nun das Essen serviert, welches mit einem wunderbaren Willen bearbeitet wurde. Während dieser herrlichen Arbeit hatte ich Gelegenheit, jeden einzelnen unseres Klubs bei seinem Krampf zu beobachten..."

29.01.1936
Es wurde beschlossen von der Stadtmusik Unterseen einen B-Bass für Fr. 2.50 pro Monat zu mieten.

10.05.1936
Oberländischer Musiktag Lauterbrunnen

17.05.1936
Ob hier der Sekretär über das Feldsektions-Wettschiessen berichtet oder über eine kulinarische Entdeckung, ist aus folgendem Bericht schwer zu entnehmen:

"Nachmittags wird auf dem Festplatz konzertiert. Leider gab’s auch hier wieder einen ziemlich aufgeregten Wursthandel - so wie 8 Tage zuvor, die Erbsengeschichte in Lauterbrunnen..."

31.10.1936 - Jubiläumsfeier im Hotel Bären
Als Festredner wurde Herr Fritz Balmer aus Unterseen gewonnen.
Wie F. Balmer sich dieser Sache mit allem Ernst angenommen hat, das hat gewiss noch jeder von uns im Gedächtnis, denn das bewies er in der zweistündigen Rede, die er da gehalten hat...

1937 Kantonales Musikfest in Interlaken-Unterseen

Kantonales Musikfest in Interlaken-Unterseen / 1. Rang

 

06.05.1937

Es wird beschlossen, am kantonalen Musiktag in Interlaken-Unterseen teilzunehmen. Dazu wird eine Marschmusikprobe durchgeführt.

Die Route Gsteigwiler-Zweilütschinen und retour wurde dazu gewählt.
                  
29. / 30.5.1937

Kantonales Musikfest in Interlaken-Unterseen

1. Rang und Lorbeerkranz mit Goldfransen.
 

 

1938 Oberländisches Musikfest in Kandersteg

1939 Der zweite Weltkrieg / Oberländisches Musikfest in Gunten

Der zweite Weltkrieg beginnt

 

7.5.1939

Am Feldsktionsschiessen wurde unter anderem Folgendes notiert:
 
"Zum z'Vieri wurde 1 Fass Bier gespendet, sowie Würste und Brot.
Aus wahrscheinlich "wirtschaftlichen" Gründen, verzögerte sich die Rangverkündigung bis abends um halb sechs Uhr!"

6.5.1939

Balmer Peter, Cinellist, spendet ein Fass Bier zu seiner Hochzeit.
Das Fass wurde auch prompt im Bären hohl gemacht und speziell unsere jüngsten Trompeter haben wir einmal saugen lassen.

4.6.1939 - Oberländischer Musiktag in Gunten

Unser Wettstück "Hochzeitstag" von Rubinstein fand besten Anklang. Anschliessend ging es hauptsächlich darum, die kameradschaftlichen Beziehungen enger zu knüpfen.

 

 

 

                                                                                                      2.9.1939

Allgemeine Mobilmachung der Armee

Aus diesem Grunde fallen die Musikproben bis auf weiteres aus. Gebe Gott, wir können so bald als möglich wieder alle gesund und beieinander unsere schöne Musik pflegen.

 

DER ZWEITE WELTKRIEG
 
Im Sommer 1939 fand in Zürich die schweizerische Landesausstellung statt.
Der eidgenössische Musikverein gehörte auch zu den zahlreichen Ausstellern.
Wie 25 Jahre zuvor, ertönten kurz nach deren Schliessung erneut die Sturmglocken. Unsere Divisionen zogen erneut an die Grenzen.

Der Krieg dauerte beinahe 6 Jahre, bis die Kirchenglocken Europas am 8.Mai.1945 das Ende dieser dunkelsten Geschichte der Menschheit ankündigten.          

 

1940 Der 2. Weltkrieg dauert an

13.1.1940 - Hauptversammlung
Infolge der Kriegszeit entschloss sich der Vorstand in Globo im Amt zu bleiben.
Präsident Balmer meint, mit dem einstimmig wählen sei es eben nicht gemacht,
man müsse den Vorstand auch unterstützen.
Herr Brügger redet mit bewegten Worten über den schlechten Probenbesuch
während des Jahres. Aber bei uns in Wilderswil nütz das nicht viel. Wir haben halt einen "Grind" und wenn wir nicht wollen, so wollen wir einfach nicht.

Unserem lieben Direktor Herrn A. Brügger wurde in Anerkennung seines 10-jährigen Wirkens als Direktor unserer Gesellschaft eine schöne hölzerne geschnitzte Platte überreicht.

10.5.1940
Der General hat infolge der akuter werdenden Kampfhandlung im Westen die
2. Generalmobilmachung angeordnet. Damit ist die Tätigkeit des Vereins wieder einmal lahm gelegt, da der grösste Teil der Aktivmitglieder zu den Fahnen muss.

1.6.1940 / 6.7.1940
Der Krieg im Westen ist zu Ende. Infolge Entlassung eines grossen Teils der Armee sind wir wieder im Stand, mit den Proben zu beginnen.